Die einen fanden es „erstaunlich“, die anderen sprachen von einem „politischen Erdbeben“ oder gar einem „Wunder“, als der 47-jährige René Wohlfart, vierfacher Familienvater, Energieanlagenelektroniker, ehemaliger Pilot, aktuell Gewerkschaftssekretär bei der Kommunalwahl 2020 in die Stichwahl einzog und diese überlegen gewann. Der erste SPD-Bürgermeister, den der Ort je gesehen hat! Und das in einer von der CSU dominierten Gemeinde, der Heimatgemeinde von MdL Manfred Ländner, von Neulandrat Thomas Eberth, von Unterfrankens größtem JU-Verband! Wie konnte das geschehen?
Nun, ein „Wunder“ war es nicht! Zumindest nicht, wenn man das letzte halbe Jahr des Wahlkampfes realistisch betrachtet hat. Es war und ist vielmehr das Ergebnis eines sehr sympathischen, durch und durch ehrlichen und äußerst engagierten Kandidaten, eines kleinen, leidenschaftlichen und lückenlos zusammenstehenden Ortsverbands, einer ausgeklügelten Wahlkampfstrategie und einer den Zeitgeist und Wählerwillen treffenden Kandidatenliste. Die Wählerinnen und Wähler trauten Wohlfart und seinem Team am meisten zu und fühlten sich von seinen Themen (mehr Transparenz, mehr Miteinander, mehr Mitsprache, Einrichtung eines Seniorenbeirats etc.) am meisten angesprochen. Gerade seine öffentlichen, souveränen Auftritte, seine Touren durchs Dorf auf seiner roten Rikscha und ein eher zurückhaltender, aber immer ehrlicher und sachlicher Wahlkampf brachten ihm von allen Seiten Sympathie und Stimmen sogar von eigentlich politisch anders Gesinnten ein. Zudem hat Wohlfart sein Team klug aufgestellt und jetzt mit Prof. Dr. Alexander Schraml (Gemeinderat seit 2002) einen sehr erfahrenen Gemeinderat als SPD-Fraktionssprecher an seiner Seite. Mit 25 Jahren ist dessen Sohn Johannes Schraml der jüngste Gemeinderat und durch seine vielfältigen Aktivitäten im Sportverein, im Jugendblasorchester, bei BrässBändl ein Sprachrohr für die Kürnacher Jugend. Die 30jährige Juristin und Mutter einer einjährigen Tochter, Lisa Bayerl-Gögercin, kommt ebenfalls aus einer kommunalpolitisch engagierten Familie (Mutter langjährige SPD-Gemeinderätin, Schwiegermutter mehr als 20 Jahre CSU-Gemeinderätin und 18 Jahre lang 2. Bürgermeisterin von Kürnach), ist in Kürnach verwurzelt und will sich v.a. für Familien und Soziales engagieren. Das „Wunder“ hat also Namen und Inhalte, und Kürnach ist seit 1. Mai 2020 bunter und vielfältiger geworden. Herzlichen Glückwunsch! Text: Ille Gebhardt-Gögercin